Das kleine gemütliche Restaurant in einem Eckhaus ist südlich des Bahnhofs bzw. direkt südlich der Bahngleise. Es liegt etwas abseits der belebten Innenstadt an einer ruhigen Seitenstraße. Schon von außen erinnert es an die bekannten Bistrots in Paris, rechts vom Eingang ist ein großer beleuchteter „Marktstand“, an dem die ganze Pracht der Fische und vor allem Krustentiere dekorativ aufgebaut ist. Dort werden auch die großen Meeresfrüchte-Platten vorbereitet bzw. mit topfrischer Ware bestückt. Es ist hier bereits ein kulinarisches Vergnügen, die unterschiedlichsten Austern, Meeresschnecken, Langustinos usw. zu betrachten und man darf sich auf einen höchst vergnüglichen Abend der besonderen kulinarischen Genüsse freuen.
Leider ist das Parken etwas problematisch, gegenüber dem Lokal ist ein kleiner Parkplatz, bei unserem Besuch jedoch belegt. In einer abzweigenden Seitenstraße direkt in der Nähe des Lokals war jedoch ein Parkplatz, es wird also im näheren Umkreis immer ein Parkplatz zu finden sein.
Das Restaurant besteht aus zwei kleineren Räumen mit einer hellen und freundlichen Atmosphäre. Die Tische sind in weiß und orange eingedeckt, der Boden mit hellem Parkett, die Tische etwas eng gestellt, was aber die besondere gemütliche Atmosphäre unterstreicht. An den Wänden zarte Aquarelle von Segelschiffen, um den maritimen Stil zu unterstreichen. Das Lokal ist bei unserem Besuch ausgebucht, eine Reservierung ist deshalb dringend zu empfehlen.
Auf den Tischen steht als „Begrüßung“ bereits eine Schale mit gekochten großen Meeresschnecken, gesalzene Butter und sehr gutes frisches Brot auf zweierlei Art.
Der Empfang von der Chefin ist sehr freundlich, sie spricht auch deutsch und hilft gerne bei Verständigungs- oder Übersetzungsschwierigkeiten aus.
Als Aperitiv hatten wir einen Muscat aus dem Elsaß mit kräftiger Restsüsse und ein Glas hervorragendem Champagner.
Eines der Hauptgerichte war ein ganzer Hummer gegrillt – hier wird der zuerst der lebende Hummer präsentiert, damit man die absolute Frische des Produktes für die Zubereitung sehen kann und es wird auch das Gewicht des Krustentieres genannt.
Als Vorspeise hatten wir zunächst Lachs-Carpaccio bestellt. Leider war der Lachs aus, dazu kam dann der Vorschlag von der Küche stattdessen ein Carpaccio von einem weißen Meeresfisch zuzubereiten, diese Empfehlung war hervorragend bzw. meiner Meinung nach noch besser als Lachs. Angemacht mit sehr gutem Olivenöl und Limone – sehr sehr köstlich. Als zweite Vorspeise hatten wir frische kurz gebratene Jakobsmuscheln mit Entenstopfleber. Dazu gemischte grüne Salatblätter, frische Trauben und Walnußkerne und eine vorzügliche Vinaigrette. Frisch, appetitlich und geschmacklich ausgezeichnet.
Zwischen Vorspeise und Hauptgericht kam dann eine kleine Gesellschaft am Nebentisch. Dabei war auch ein nettes kleines Mädchen mit etwa 8 Jahren. Bestellt hatte man eine Meeresfrüchteplatte mit Seeigel, Austern, Meeresschnecken usw. Das kleine Mädchen verspeiste mit sichtlichem Appetit Seeigel, Meeresschnecken und all die weiteren Kostbarkeiten, es war einfach ein Vergnügen zuzusehen, mit welcher Freude und mit gekonntem Umgang mit dem Spezialbesteck das kleine Mädchen „speiste“. Sicher ist solch ein kulinarisches Vergüngen allemal besser als Pommes und Mac.
Als Hauptgericht hatten wir einmal den frischen Hummer, auf den Punkt gekocht und kurz gegrillt mit frischem Gemüse. Man kann nur sagen, vorzüglich! Das zweite Hauptgericht war eine Meeresfrüchteplatte mit all den Schätzen des Meeres (also Austern, Crevetten, Venusmuscheln, Meeresschnecken, Taschenkrebs, Krabben usw.). Die Platte war für eine Person, aber eine so große Auswahl und Menge, daß es wahrlich ein Problem wurde, alles aufzuessen. Da alles absolut frisch und vorzüglich schmeckte, habe ich natürlich aufgegessen! Sehr gut auch die frische Majonaise dazu und die Essig/Schalotten-Vinaigrette zu den Austern.
Als Wein hatten wir einen Weißwein von der Loire (Muscadet), der mit seiner Fruchtigkeit und angenehmen Säure ausgezeichnet zu den Meeresfrüchten passte.
Als Nachspeise die Auswahl des Hauses, eine große Platte mit Schokolade-Kuchen, weiße Mousse au Chocolat, dreierlei Sorbets, Creme brulee, Püree von Maronen, Creme von Blaubeeren und Brombeeren, frische knusprige Hippen usw. Dabei auch Stücke von frischen Früchten, ein wirklich krönender Abschluß.
Auch an den anderen Tischen wurde überwiegend „Plat de fruit de mer“ bestellt, teilweise doppelstöckig und von der Angebot-Vielfalt und Frische einfach überwältigend.
Wenn sie ein Freund von frischen Meeresfrüchten sind, können wir ihnen einen Besuch im „Le Bistrot des Huitres“ sehr empfehlen, sie werden einen kulinarisch außerordentlich angenehmen Abend erleben. Wir jedenfalls freuen uns schon wieder auf das nächste Mal.
Speisekarte